Tipps für Kollegen

Liebe Kollegen und Kolleginnen,

vielleicht schwanken Sie, ob Sie das Rhyth­mus­alphabet bestellen und im Unterricht verwenden sollen. Nun, dass meine Erfahrungen positive sein müssen, versteht sich von selbst, sonst würde ich nicht dieses Angebot machen. Doch andererseits ist es auch so, dass ich auf eine gute Mund-zu-Mundpropaganda angewiesen bin und deswegen das Rhythmusalphabet in ihrem Unterricht deutliche Wirkung zeigen muss.

Doch dies ist von einigen Voraussetzungen abhängig. Wenn es Ihnen organisatorisch schwer fällt diese Bedingungen zu erfüllen, ist der Erwerb des Rhythmusalphabetes vergebliche Liebesmüh´ für ihre Schüler.

Es sollte für Sie kein großes Problem darstellen, so lange Sie mit dem Rhythmusalphabet arbeiten, dass ihnen jedes Mal in der betreffenden Stunde ein CD-Abspielgerät zu Verfügung steht. Die Gründe dafür sind:

  • Sie müssen dem Schüler erklären, wie er mit der CD umgeht.
  • Sie müssen dem Schüler erklären, wie er mit dem nächsten Rhythmusbaustein zu Hause arbeitet. Es stellt sich bei noch sehr jungen Schülern das Problem, dass diese überfordert sind, zu Hause das von der Lehrkraft im Unterricht Vor- und Mitgeklatscht alleine auf die CD zu übertragen.

Eine kleine leichte Umorganisation des Unterrichtes ist nötig, wenn Sie bisher rhythmische Fragen an den momentan geübten Stücken erarbeiten. Sie sollten sich, wenn Sie mit dem Rhythmusalphabet arbeiten wollen, ca. 5 Minuten für jede Unterrichtsstunde reservieren.

Noch mehr Gewinn können Sie aus dem Rhythmusalphabet ziehen, wenn Sie die rhythmische Arbeit an der Unterrichtsliteratur auf das Rhythmusalphabet beziehen. Das bedeutet, sie weisen nicht mehr alleinig darauf hin, dass eine bestimmte Note länger oder kürzer sein müsste, sondern Sie lassen den Schüler erkennen, was er für einen Rhythmusbaustein falsch macht.

Bei Neuerarbeitung eines Stückes ist es für eine Zeit lang sinnvoll, den Schüler den Rhythmus des Stückes in die Rhythmusbausteine des Rhythmusalphabetes zerlegen zu lassen.

Noch eine praktische Anmerkung. Die motorische Misere, die bei Kindern im Grundschulalter beklagt wird, ist auch im Instrumentalunterricht zu bemerken. Ich habe in letzter Zeit vermehrt Schüler, die Probleme haben, regelmäßig zu klatschen, oder ihre Hände beim Klatschen überhaupt zu treffen. Aber nicht aus Gründen mangelnder Musikalität, sondern es handelt sich um motorische Defizite. Für diese Kinder ist es hilfreich, wenn sie die Rhythmusbausteine eine Weile lang nur mitsprechen. Dann klatschen und mitsprechen, und zu allerletzt nur noch klatschen.